Besuch im Waldviertel

Nach einer fünftägigen Pfingstsession in Augsburg, ging es für mich am nächsten Tag Richtung Österreich. Die Temperaturen lagen immer noch um die 30 Grad Marke und ich machte mir bereits im Vorfeld Sorgen um die Beißlaune der Fische. Unser Ziel war, wie auch schon an Ostern, der Rastbachteich im Waldviertel. Die sechs Stunden Fahrt vergingen wie im Flug und so kamen wir gegen Abend am Ziel an. Kaum hatte uns Pächter Michi begrüßt, brach ein heftiges Gewitter über uns herein. An Angeln war nicht zu denken und so verbrachten wir diese Nacht im Auto.

PVA Säcke mit Pellets
Nachts muss es schnell gehen! Deshalb wurden bereits im Vorfeld einige PVA Säcke mit Pellets vorbereitet.

Am nächsten Morgen ging es ans Aufbauen und Vorbereiten. Ich kochte meine Partikel in einem dafür bereitstehenden Kessel ab und baute Ruten, Pod und Co. Rigs auf Tischauf. Aufgrund des starken Krautvorkommens kam ich um eine Schlagschnur nicht herum. Ich knotete an die Hälfte meiner Ruten eine 0,60er monofile Schlagschnur und an die andere Hälfte eine Geflochtene, da sich bei meiner Angelei noch kein klarer Favorit herauskristallisiert hat. Auch bei den zu verwendenden Rigs wollte ich anfangs ein wenig experimentieren. Mein Lieblingsrig am Ende der Session war das oberste Rig im Bild: ein normales Geflecht mit einem knotenlosen Knoten an einem 4 er Kurv Shank Haken, kombiniert mit einem kleinen Sinker und einem Silikonschlauch. Ein sehr einfaches aber effektives Rig.

1. Fisch 9,6 kg Schuppi 12.6.2014 (4)
Der erste Fisch verfehlte nur knapp die 10 Kilo Marke.

Das Ausbringen und Spotsuchen dauerte seine Zeit und ich war froh gegen Mittag endlich meine Köder zu präsentieren. Wie auch schon beim letzten Mal platzierte ich mein Rig mit zwei Pop-Up Fakemaiskörnern in einer Bucht gegenüber. Sage und schreibe zwei Stunden später hatte ich hier den ersten Biss. Kaum nahm ich die Rute auf, saß der Fisch auch schon im Kraut fest. Also ab ins Boot, dem Fisch entgegen und hoffen, dass er nicht verloren geht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten den Fisch aus dem Kraut zu befreien, glitt der erste Schuppi der Session ins Netz. Dieser sollte allerdings der letzte Fisch sein, der unter Tags biss.

2. Fisch 11 kg Schuppi 12.6.2014  (8)Nachdem wieder etwas Ruhe eingekehrt war und wir zum ersten Mal ein warmes Abendessen kochen konnten, knallte schon der nächste Schuppi auf die zwei Maiskörner und ich konnte nach einen schönen Drill diesen wunderschönen Fisch in den Händen halten. Für mich einer der schönsten Karpfen bei diesem Angeltrip. Kurz darauf braute sich erneut ein Gewitter zusammen und ich holte die Ruten vor der Nacht ein.

Das war zum Glück die letzte Nacht in denen ich die Köder an Land lassen musste, denn die Fische bissen die nächsten Tage ausschließlich vom späten Abend bis in die frühen Morgenstunden. So vergingen die ersten Tage und wir fingen mehrere schöne Fische. Am Abend des vierten Tages kam dann der Ausnahmefisch dieser Session. Früh abends lief meine mittlere Rute ab und schnell war klar, dass wir für diesen Fisch ein Boot benötigten. Ich übergab also die Angel an meine Freundin und übernahm die Steuerung des Bootes. Nach einigen spektakulären Fluchten war der Fisch im Netz und ich staunte nicht schlecht als ich den Schatten im Wasser sah. Mit 18,7 Kilo der schwerste Fisch der Session, welcher nur knapp an meinem persönlichen PB grenzt.

18,7 kg Schuppi
Der schwerste Fisch, gefangen auf einen dezenten Fischboilie am Snowman Rig.

8. Fisch Schuppi 18,7 kg 15.06.2014 (12)

Auch in den weiteren Tagen war an einen Biss unter Tag nicht zu denken. Die Fische bissen meistens in den Abend- und Morgenstunden. Einen weiteren Brummer konnten wir leider nicht mehr fangen, jedoch mehrere gute Fische zwischen 10 und knappen 15 Kilo. Bei meinen Ködern konnte ich die ganze Session hinweg keinen klaren Favoriten ermitteln. Ob Mais, dezenter Fisch- oder knalliger Fruchtboilie, die Bisse kamen sehr regelmäßig auf alle von mir präsentierten Köder. Bei den verwendeten Rigs tauschte ich das herkömmliche Blow Back Rig durch mein bereits oben favorisiertes Rig um, da ich hier wesentlich weniger Fehlbisse bekam.

11. Fisch Spiegler 9,8 kg 16.06.2014  (4)
Ein schöner Spiegler um die 10 Kilogramm. Dieser Biss auf die Jokerrute mit einem pinken Fruchtboilie.

Ein toller Angeltrip ging nach einer Woche mit insgesamt 15 Fischen zwischen 2 und fast 19 Kilogramm zu Ende. Trotz des starken Krautvorkommens habe ich zum Glück nur drei Fische verloren. Wie auch schon beim letzten Mal, möchte ich mich ganz herzlich bei Michi bedanken, ohne den der Aufenthalt sicherlich nicht das wäre, was er war.