Bootskarpfenangeln in Italien – Fiume Mincio / Lago Superiore

Ende April war es endlich wieder soweit. Zum zweiten Mal machten wir uns auf den Weg nach Italien, um auf Karpfen zu angeln. Wir wollten das gleiche Gewässer befischen wie im letzten Herbst, den Fiume Mincio, der in einem großen Deltagebiet in den Lago Superiore mündet. Unsere diesjährige Taktik bestand darin, dieses naturreiche Areal komplett von einem Boot aus zu befischen. Wir erhofften uns damit wesentlich flexibler zu sein und Spots befischen zu können, die vom Ufer aus nicht erreichbar sind. Unser Tackle musste daher auf das Minimum reduziert werden. Es war schon ein wenig ungewohnt, Bedchair, Brolly und Co. zu Hause zu lassen und nur Isomatten und Schlafsäcke mitzunehmen.

Wir mieteten uns, wie bereits im Vorjahr, in Marks Camp „Waller Traum“ ein Boot mit einem 5 PS Motor. Ein spezielles Bootzelt buchten wir separat dazu. Mark reservierte uns das größte Boot, da wir Karpfenangler bekanntlich ein wenig mehr Tackle und Baits benötigen als Wallerangler.

Bootselfie ItalienIm Camp angekommen, wurden wir schon von Mark erwartet. Leider mit der Nachricht, dass die Karpfen voll im Laichgeschäft waren. Dies und die schlechte Wettervorhersage  brachten uns dennoch nicht davon ab, unser Boot zu beladen und voller Tatendrang auf eine erste große Erkundungs-Tour zu gehen. In diesem großen und verwinkelten Areal findet man immer wieder neue und interessante Stellen.

In den frühen Abendstunden entschieden wir uns für einen Spot ohne Uferzugang, um hier die erste Nacht zu verbringen. Die Ruten wurden vorbereitet und ausgelegt. Während wir gerade dabei waren, den zweiten Köder auszubringen, lief die erste Rute bereits ab. Leider verloren wir den Fisch im Drill, aber mit so einem Start hatten wir beide nicht gerechnet. Nach ein paar Stunden konnten wir jedoch den ersten Fisch der Italiensession auf die Matte legen.

Nebliger Morgen auf dem Boot
Der erste neblige Morgen auf dem Boot

Am nächsten Vormittag machten wir uns auf den Weg ins Camp und füllten unseren Proviant auf. Wir hatten einen Platz gefunden an dem wir die nächsten Tage bleiben wollten und legten unsere Köder an sehr vielversprechenden Stellen aus. Das Boot wurde verankert, um dem starken Wind und Regen Stand zu halten.

Der zweite Platz unserer Italiensession
Der zweite Platz unserer Italiensession

Am gegenüber-liegenden Ufer lagen einige Seerosen-felder und ein großer Schilfgürtel. Der erste Fisch riss uns mitten in der Nacht aus dem Schlaf. Nach kurzem, aber heftigen, Drill konnten wir unseren bisher größten Karpfen aus diesem Gewässer bewundern. Es folgten noch zwei weitere 10+ Fische, die im Lago Superiore nicht an der Tagesordnung stehen.

Obwohl einige Spots regelmäßige Bisse hervorbrachten, entschieden wir uns in der vorletzten Nacht noch einmal, unseren Platz zu wechseln. Wir steuerten einen See mit ca. 15 -20  ha an, der kurz vor dem Hauptteil des Lago Superiore liegt. Es stellte sich heraus, dass es sich hierbei um ein Privatgewässer handelt und es verboten ist, dort zu fischen. „Was ist beim Fischen am Fiume Mincio/Lago Superiore überhaupt erlaubt?“ Diese Frage stellten wir uns immer wieder, da ständig neue Regeln festgelegt werden und hier langsam der Überblick verloren geht. Dennoch hatten wir keine Probleme mit der Naturschutzbehörde oder Fischereiaufsicht.

Eine traumhaufte Kulisse

Nachdem die Karpfen zu sehr mit dem Laichen beschäftigt waren, beschlossen wir die letzte Nacht gezielt auf Wels zu fischen. Eine Welsrute hatten wir aus Deutschland mitgebracht. Vier weitere hatte uns Campleiter Mark und Wallerangler Tommy leihweise zur Verfügung gestellt. Vielen Dank nochmals an beide! Wieder einmal haben wir festgestellt, dass man sich im Camp untereinander behilflich ist, egal ob Karpfen- oder Wallerangler. Nach einem kurzen Crashkurs im Wallerfischen machten wir uns gegen Abend auf den Weg, um einen Pool zu befischen.

Die Waller hatten ebenfalls mit dem Laichgeschäft begonnen und wir konnten die Fische sogar direkt vor unserem Boot balzen sehen. Alle Ruten wurden ausgelegt und wir warteten ersehnt auf den ersten Biss. Wallerboot

Wallerboot1. Waller Italien 2015

2. Waller Italien 2015

Das schlechte Wetter, die Kälte und die Laichzeit haben sich zwar am Beissverhalten der Fische bemerkbar gemacht, dennoch konnten wir einige schöne Karpfen landen.  Außerdem wurden wir in der letzten Nacht mit zwei Wallern von 135 cm und 155 cm belohnt.

Das Camp

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Anlegestelle für die Boote

Das Camp hat einen Parkplatz, auf dem man sein Auto ohne Bedenken abstellen kann.  Zum Beladen der Boote darf man problemlos mit dem Auto bis zum Fluss fahren. Wer eine Übernachtung benötigt, kann sich im campnahen Hostel ein günstiges Zimmer buchen. Für diejenigen, die lediglich eine Dusche und Lagerfläche für seine Klamotten benötigen, bietet Mark ein Appartement an.

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Leckere Pizza aus dem Cafe

Im Camp gibt es auch ein kleines Cafe, bei dem über die Fänge der vergangenen Nacht gesprochen wird. Für den Hunger und Durst ist ebenfalls mit einigen Leckereien auf der Karte gesorgt. Wer auf ein Naturspektakel und ein traumhaftes Areal Wert legt und nicht nur für riesen Karpfen in den Angelurlaub fährt, ist hier sehr gut aufgehoben. Das Camp „Waller-Traum“ ist sowohl für Welsangler als auch für Karpfenangler geeignet. Schreibt Mark oder Andrea einfach eine E-Mail  (www.waller-traum.de).

Wir freuen uns auf den nächsten Aufenthalt und schicken viele Grüße nach Italien.

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Campleiter Mark

 

 

 

 

Ein Gedanke zu „Bootskarpfenangeln in Italien – Fiume Mincio / Lago Superiore“

  1. Guten Tag leibe Karpfenangle,

    mein Name ist Cicerone Neamu ich kommen aus Rumänien 47 Jahre alt, Karpfenangel aus Leidenschaft, zu seit ich wohnen im Krefeld (NRW) im zukünft möchte ich nach Augsburg umziehen, ihre Artikel unber der Fluss Mincio hat meiner Interessen geweckt das ich im Italien Geliebt seit zehn Jahren im Kreis Rovigo-Polesella bin fasziniert für die nächsten Reise nach Italien im Fluss Po.
    Ich freue mich auf Ihre kolaborationen und stehe Ihnen für weiter Fragen gern zur Verfügung.

    Besten Grüße aus Krefeld,

    Cicerone Neamu

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