Karpfenangeln in Frankreich – Zwischen Tretboot und Badegästen – Teil 1

Drei Wochen Frankreich…nach dem Frankreichtrip im Juni von Philip und mir zog es mich in den Sommerferien zusammen mit meiner Freundin in unser schönes Nachbarland. Wir hatten mehr als genug Zeit und einige interessante Gewässer recherchiert. Da der Urlaub mit Freundin natürlich auch ein gewisses Maß an Komfort bieten sollte, war klar, dass das Auto stets in der Nähe des Angelplatzes sein sollte.  Uns war bewusst, dass in den französischen Ferien einiges am Wasser los sein würde, doch die Motivation war hoch und wir freuten uns auf Sonne, Baden und kühlen Rosé.

Unser erster Stop war ein typischer kleiner Flachlandsee, den wir erst in der Dunkelheit erreichten. Die Lizenz war in der Tasche und so kümmerten wir uns darum, schnellstmöglich ein kleines Zelt aufzubauen und zumindest ein paar Ruten über Nacht ins Wasser zu bekommen. Am ersten Morgen wurden wir direkt von einem Run geweckt und nach kurzem Drill ging der Fisch auch schon im Kraut verloren. Fu**k…kein guter Start in den Urlaub und zudem waren wir komplett belagert von Tagesanglern, die es sich rings um unser Bivy gemütlich gemacht hatten.

Moving…

Nach kurzer Zeit stand fest: hier wollen wir nicht bleiben. Eine halbe Stunde später ruderte ich mit der voll bepackten Falte über den See, während meine Freundin das Auto an den neuen Platz fuhr. Hier fühlten wir uns deutlich wohler: ein großer Seeteil lag vor uns und wir konnten unser Zelt unter schützenden Bäumen aufbauen. Hier wollten wir für mindestens drei Nächte bleiben und unseren Urlaub genießen. Voller Elan brachte ich nach einem ausgiebigen Frühstück die Ruten aus und plante einen größeren Futterplatz direkt vor unserem Spot.

Wir hatten eine super Zeit am See, jedoch lief auf dem Futterplatz rein gar nichts. Tagelang blankten wir auf diesem Spot, den wir mit kiloweise Boilies befüttert hatten. Doch das sollte sich ändern, als wir eine Angel umlegten und nur eine Handvoll Tigers darüber verteilten. Kurze Zeit später lief die Rute ab und wir konnten den ersten Spiegler der Tour landen.

Yes…erster Fisch der Tour, so konnte es weitergehen.

So schnell wie möglich brachten wir den Köder wieder an den Platz und blieben bei der geringen Futtermenge. Das sollte sich auszahlen, denn keine halbe Stunde später hing der nächste Karpfen am Haken. Der Fisch ließ sich sehr schnell Richtung Kescher bewegen, drei Meter vor dem Ziel nahm er jedoch richtig Fahrt auf. Wir hatten keine Chance den Fisch zu stoppen. Kurze Zeit später war er auch schon am Ziel, der Karpfen hatte sich in einem Krautfeld fest geschwommen. Nichts ging mehr, also stieg ich ins Boot und versuchte den Fisch an der Schlagschnur Richtung Kescher zu bekommen. Irgendwann löste sich der Fisch und ein breiter Rücken in Unmengen von Kraut kam an die Oberfläche. Irgendwie schaffte ich es dann auch diesen riesigen Knäuel in den Kescher zu bekommen und ruderte überglücklich dem Ufer entgegen.

Ein hartes Stück Arbeit, doch dieser Fisch war die Mühe wert.

Nach diesem urigen Spiegler wollten wir dem Platz eigentlich etwas Ruhe gönnen, doch wir hatten bereits Pläne geschmiedet den See zu verlassen. Also ging die Tigernuss wieder auf Tauchstation und konnte tatsächlich noch zwei weitere Fische haken. Eine Nuss, ein Rig und vier gefangene Fische, Wahnsinn was hier abging.

Überglücklich über diese Fänge fiel es uns sehr schwer diesen Platz aufzugeben. Wir hatten uns am Vorabend, während eines mächtigen Regenschauers, entschlossen weiterzufahren.  Ich bin mir sicher, dass dieser Platz noch einige Fische hervorgebracht hätte, doch Angeln ist nun mal nicht alles. Wir wollten klares Wasser, Sonne auf der Haut und einfach weiter Richtung Süden. Letztendlich trieb es uns fast bis an die spanische Grenze und an die Ufer des legendären Cassien. Das alles erfahrt ihr im nächsten Teil dieser Story.

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