2.500 Kilometer im Auto – 4 verschiedene Gewässer- konstant Temperaturen über 30 Grad- 1 Fisch über 10 Kilogramm. Mit diesen, wenn auch etwas ernüchternden Worten, lässt sich unsere diesjährige Tour in das Nachbarland wohl zusammenfassen. Angeln heißt nicht gleich fangen, das wurde uns wieder einmal schmerzlich bewusst. Dennoch konnten wir bei diesem Frankreichtrip wohl mehr für unsere Fischerei und zukünftigen Trips lernen als man annehmen mag.
Doch beginnen wir von vorne: Mitte Juni und 11 Tage Zeit. Voller Vorfreude fuhren wir dem Sonnenaufgang entgegen in Richtung Zentralfrankreich. Hier haben hatten wir einige interessante Gewässer recherchiert die wir näher betrachten wollten. Mehrere Stauseen bis 500ha Wasserfläche und einigen Nachtangelzonen. Nach Besichtigung zweier Stauseen dieser Art, hatten wir uns auf eine Stellte festgelegt welche wir befischen wollten. Die Boote, Spots und Tackle wurden vorbereitet und alle acht Ruten bis zur Dämmerung ausgebracht. Endlich angekommen! Darauf erst einmal den Grill anfeuern und die ersten wohl verdienten Kronenbourg genießen. Lange konnten wir diese Ruhe jedoch nicht genießen, denn eine Rute nach der anderen brachte Fisch. In erster Linie freuten wir uns natürlich darüber, dass wir sofort am Fisch waren, jedoch handelte es sich um Massen von 1-2 Kilo Karpfen welche an jedem der acht Spots aktiv waren.
In der Nacht war nicht an Schlaf zu denken und wir brachten eine Rute nach der anderen neu aus. Trotz Umstellen auf große Hookbaits, ablegen neben den Spots, der Verzicht auf Partikel oder gar kompletter Verzicht auf Futter, brachte keine Ruhe an den Spots. Ein einzelner Fisch über 10 Kilo hat es in der Nacht geschafft vor den vielen kleinen Karpfen den Hakenköder einzusaugen.
Am nächsten Morgen beratschlagten wir uns bei einem Kaffee und beschlossen das Gewässer zu wechseln. Unter diesen Umständen war ein fischen hier nicht möglich, was sich auch auf unsere Futtervorräte ausgewirkt hätte. Für diese Masse an Kleinfisch waren wir einfach nicht vorbereitet.
Leider konnten uns die Ausweichgewässer in der Nähe nicht voll überzeugen. Die anhaltende Hitze machte ein Erkunden auch nicht gerade einfacher. Deshalb entschieden wir uns weiter Strecke, Richtung Süden zu machen und fuhren bis in die Abendstunden hinein. Mit einsetzender Dunkelheit fanden wir einen nahezu perfekten Platz. Unendlich viele Möglichkeiten und sogar mit dem Auto erreichbar. Wir packten die Liegen neben das Auto und philosophierten noch einige Stunden über die neuen Aussichten.
Die folgenden Tage waren wie ein Traum. Jeden Tag strahlend blauer Himmel und Badewetter. Wir genossen jede Minute und hatten einen super Urlaub, lediglich die erhofften Fische blieben aus. Zwar konnten wir einige Karpfen und Döbel überlisten, der große Fang war jedoch nicht mit dabei.
Die anderen Angler am See blieben komplett leer aus und so entschieden wir uns schweren Herzens an ein neues Gewässer zu moven. Ziel waren die großen Stauseen um Langres.
Nach längerer Fahrt konnten wir auch hier einen vielversprechenden Platz in einer Nachtangelzone beziehen und alle Ruten lagen mit der untergehenden Sonne. Doch abermals brachten die Angeltage keinen Fisch und Gespräche mit anderen Anglern ließen unsere Hoffnung auf Fisch schwinden. Bei Temperaturen bis zu 39 Grad war an aktive Fische einfach nicht zu denken und ein Wetterumschwung war erst nach unserem Urlaub in Sicht.
Aufgeben kam nicht in Frage und wir entschieden uns einen letzen Versuch an einem Fließgewässer zu versuchen. Hier herrschen oft andere Gesetze wie in Seen und wir fuhren voller Hoffnung in ein Gebiet mit unzähligen Kanälen. Eine letzte Nacht wollten wir es zumindest noch hier Versuchen. Doch das Glück war leider nicht auf unserer Seite und auch am Kanal gingen wir leer aus.
Trotz wenig Fisch hatten wir eine super Zeit und konnten einiges für unsere zukünftige Angelei lernen. Das Wetter kann man nicht beeinflussen. Wichtig war, dass wir alles versucht haben und die Zeit genießen konnten die wir hatten…