Karpfenangeln in Holland – Het Plashuis Sportviscentrum

Der Sommerurlaub mit Freundin und Freunden stand vor der Tür. Geplant war ein Städteurlaub im Norden Deutschlands und den Niederlanden. Das Fischen durfte allerdings nicht zu kurz kommen und somit wurde ein Zwischenstopp zum Karpfenangeln in Holland am „Sportviscentrum Het Plashuis“ eingelegt. Eine Woche vor Reiseantritt wurde mit Andre, dem Pächter, Kontakt aufgenommen und ein Wochenende von Freitag bis Montag gebucht.

Die Kulisse Hollands hat uns bereits bei der Anfahrt ins Staunen versetzt. Wasser und Grün soweit das Auge reicht. Pünktlich zur Mittagszeit kamen meine Freundin und ich am Ziel an. Wir wurden sofort freundlich begrüßt. Anscheinend war bei der Buchung etwas durcheinander gekommen, denn der von mir ausgewählte Swim war bereits besetzt. Ich konnte aber ohne Probleme den Swim wechseln und wählte stattdessen Platz 7 aus. Als „Entschädigung“ bekam ich kostenfrei einen E-Motor zu meinem Boot, der normalerweise 15€ pro Tag kostet. Da die Boote sehr groß sind, konnte ich mit einer Fahrt mein gesamtes Tackle und ausreichend Proviant an unseren Swim bringen.

Karte Het Plashuis
Het Plashuis Komplex – 30 ha großes Labyrinth

Alle Plätze sind mit Holz ausgelegt, worauf man sein Bivy oder Brolly mit entsprechenden Nägeln befestigen kann. Die Nägel bekommt man vor Ort zur Verfügung gestellt. Meine Spots waren für den ersten Tag schnell gefunden, da sich überall im See verlockende Seerosenfelder befinden. Leider war das Wetter am Freitag sehr verregnet und unangenehm, sodass die Bisse in der ersten Nacht ausblieben. Am Samstag besserte sich das Wetter, jedoch blieben die Bissanzeiger trotzdem stumm. Erst gegen Abend, lief endlich die erste Rute ab…

Schuppenkarpfen 10,5 kg Het Plashuis
Mein erster holländischer Schuppenkarpfen mit 10,5 kg

Am nächsten Tag gab mir ein holländischer Angler den Tipp, die Montagen direkt in den Seerosenfeldern abzulegen und nicht nur knapp daneben. Das sollte mir mehr Bisse bringen und somit wurden mitten in den Feldern freie Stellen gesucht und die entsprechenden Montagen abgelegt. All zu lange dauerte es nicht und ich konnte an diesen Spots mehrere Runs verbuchen.

Karpfen Het Plashuis

Leider wurde am letzten Abend das Wetter immer schlechter, sodass an weiteres Fischen nicht mehr zu denken war. Heftiger Wind und ein Gewitter zog auf, wodurch ich gezwungen war, die Ruten einzuholen. Zum Glück hatten wir die turbulente Nacht unbeschadet überstanden und so packten wir am Montagmorgen unser Tackle zusammen. Wir machten uns auf den Weg Richtung Den Haag, um uns dort mit Dagi und Hofi zu treffen und unseren Sommerurlaub gemeinsam ausklingen zu lassen.

Allgemein möchte ich noch gerne ein paar Worte zu diesem Komplex verlieren. Der See hat mich von der Kulisse her wirklich beeindruckt: überall gibt es Seerosenfelder, Schilf und verwinkelte Buchten, in denen die Karpfen Unterschlupf finden. Das macht diesen „Paylake“, gegenüber anderen, auch so interessant. Es kann allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen, bis man die richtigen Spots gefunden hat. Die Gäste und Betreiber sind alle sehr freundlich und gehen rücksichtsvoll miteinander um. Das Absenken der Leinen ist Pflicht, da Bootsverkehr  herrscht und es sogenannte „Dagstekken“ gibt. Das sind festgelegte Plätze, an denen Bootsangler unter Tags fischen dürfen. Die Angler befestigen ihre Boote an entsprechenden Vorrichtungen und verbringen dort den ganzen Tag, um auf Karpfen oder Hecht zu fischen. Gegen Mittag kommen sehr viele Fischer mit ihren Booten an die Haupthütte und genießen dort gegen einen geringen Aufpreis ein warmes Mittagessen oder ein kühles Bier. Hier kann man sich über die Erlebnisse, Erfolge oder auch Misserfolge untereinander austauschen. Falls einmal Not am Mann sein sollte, gibt es eine Tacklewand, an der man sich mit entsprechendem Zubehör (PVA, Haken, Wirbel, Swinger etc…) ausstatten kann. Es sind Produkte von Herstellern wie Delkim, Korda, Anaconda oder Solar Tackle vorhanden. Wenn man wie ich einen E-Motor benutzt, gibt es in einer kleinen Holzhütte eine Ladestationen für die Batterien. Es ist lediglich darauf zu achten, die leeren Batterien an den richtigen Platz zu stellen. Das Aufladen der Batterien übernehmen die Betreiber und so kann man sich an den Vollen bedienen. Anbei noch ein wenig Bildermaterial…