Nach langer Wartezeit ging es für uns das erste Mal zum Karpfenangeln nach Italien. Aufgrund eines Tipps hatten wir uns dazu entschieden, eine Woche am Lago Superiore zu fischen. Leider waren die Informationen im Netz etwas spärlich und so waren wir gespannt, was uns hier erwartet. Im Vorfeld hatten wir in Marks Wallercamp ein Motorboot gebucht, mit dem wir das Wasser nach einem geeigneten Platz erkunden wollten.
Nach einer kurzen Nacht und einigen Stunden Fahrt erreichten wir am Samstagmorgen unser Ziel in Italien. Das Camp liegt am Mincio, einem Fluss der aus dem Gardasee entspringt und in einem riesigen Deltagebiet in den Lago Superiore mündet. Dieses Areal ist ein gigantisches Netzwerk aus kleinen Kanälen und Pools, beherbergt einen einzigartigen Fischreichtum. In diesem Gewirr aus Schilf, Seerosen- und Lotusfeldern wollten wir den Karpfen nachstellen.
Karpfenangler sind im Wallercamp eher die Ausnahme und auf unser Boot frachteten wir wohl mehr Tackle, als die vier anderen Gruppen zusammen. Mark riet uns zu einem Platz am Mincio, der sogenannten „Schikane“. Nach kurzem Locationcheck machten wir uns auf den Weg und erreichten unseren Angelplatz nach 15-minütiger Fahrt. Eine Insel, die einige Möglichkeiten zur Ruten-präsentation bereit halten sollte. Unser Camp versuchten wir so unauffällig wie möglich zu errichten, da die italienische Naturschutzbehöre zu große und auffällige Lager im Naturschutzgebiet untersagt.
Nach einer Bootsfahrt rings um die Insel war schnell klar, dass der Großteil des Grundes schlammig war. Nur an vereinzelten Stellen nahe dem Ufer konnten wir harten Grund ertasten. Wir legten alle Ruten sehr ufernah aus und befischten mehrere harte Stellen, ein Seerosenfeld gegenüber und den Zulauf eines kleinen Kanals.
Um zu testen, welche Köder am Fluss laufen, bestückten wir unsere Rigs wie folgt:
- zwei Ruten mit weißen, süßen Boilies
- zwei Ruten mit unauffälligen Fischmehlboilies
- zwei Ruten mit Partikeln
Nachdem alle Ruten platziert waren, ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.
Der erste Run folge auf eine Tigernussrute und brachte diesen stark kämpfenden Flussschuppi hervor:
Dieser Spot, gelegen an einer strömungsarmen Stelle am Rand, brachte mit Abstand die meisten Bisse. Als der Platz erstmal einige Zeit unter Futter stand, bissen die Fische hier regelmäßig.
An einigen anderen Plätzen hatten wir große Probleme mit der Strömung. Aufgrund des Bootverkehrs wurden alle Schnüre abgesenkt. Beim Fischen quer durch die Strömung, wurde durch das Absenken der Leinen des öfteren Treibgut in die Schnüre gespült.
Obwohl zwei Uferspots konstant Bisse brachten, entschieden wir uns nach der zweiten Nacht zu moven. Wir wollten noch mehr von diesem gigantischen Gewässer kennenlernen und machten uns auf den Weg zum ruhigeren Teil, dem Lago Superiore………
Wo wäre diese Schickane würde mich interessieren? Petri