Nach zwei Nächten an der „Schikane“ folgten wir dem Rat zweier Wallerangler aus Marks Camp. Die beiden Augsburger beschrieben uns einen Platz am Zulauf des Lago Superiore, welcher wie gemacht für unsere Bedürfnisse schien. Der sogenannte „Waldplatz“.
An diesem Platz ist man umgeben von riesigen Lotus- und Seerosenfeldern. Es gibt auch sehr viel Schilf und bewachsene Inseln, welche zum Ablegen der Montagen verleiten. Der Waldplatz war groß genug, um unsere 6 Ruten problemlos zu verteilen und wir legten unsere Montagen an den unterschiedlichsten Spots ab. Egal ob direkt am Rand, mitten im Seerosenfeld oder dicht an den Lotusfeldern. Im Gegensatz zum Mincio konnten wir keinerlei harte Stellen finden. Der Boden war überall sehr schlammig.
Wie auch an der „Schikane“ verlief die erste Nacht sehr ruhig. Doch bereits am folgenden Tag konnten wir bis zur Abenddämmerung mehrere Fische auf die Matte legen.
Das Durschnittsgewicht der Karpfen lag am Lago deutlich unter dem der Mincio Fische. Außerdem waren sie auch nicht so kampfstark wie die Flusskarpfen. Nichts desto trotz konnten wir am Lago den schwersten Karpfen mit 20 Pfund fangen.
Diesen Fisch konnte Philip Frühmorgens aus seinem Brolly an einer Schilfkante springen sehen. Daraufhin wurden sofort einige Boilies gefüttert und wenig später die Montage präsentiert. Nach etwas mehr als 24 Stunden kam auf dieser Rute der ersehnte Biss und Philip ist sich sicher, dass es der Zielfisch war.
Neben mehreren Durschnitts-Karpfen konnten wir noch einen Waller mit 120 cm landen.
Wir waren uns anfangs unsicher, ob wir mit vermehrten Wallerbissen beim Einsatz von Fischboilies rechnen mussten. Letztendlich konnten wir in der ganzen Woche zwei Welsbisse verbuchen. Krebse machten uns auch keine Probleme.
Die Natur hat uns an diesem Ort besonders beeindruckt. Riesige Vogelschwärme und eine unglaubliche Fischvielfalt beeindruckten uns jeden Tag mehr. Vorallem vom Boot aus sieht man die volle Pracht dieses Gewässers. Ein weiteres Highlight war das Feederangeln zum Zeitvertreib. Wir konnten wunderschöne Goldkarauschen fangen, die das Herz eines jeden Wallerangelrs höher schlagen lassen ;-). Alle Angler, die wir kennenlernten, waren sehr freundlich und hilfsbereit. Bei solch einem großen und verwinkelten Areal fühlt man sich schnell wie die Nadel im Heuhaufen. Doch die erfahrenen Lago Angler nahmen sich stehts Zeit, um uns das Gebiet näher zu bringen. Sei es mit dem Boot, um uns geeignete Spots zu zeigen, oder das Studieren der Echolotkarte. Hier nimmt jeder Rücksicht aufeinander, selbst wenn man nicht aus dem gleichen „Wallercamp“ ist.
Süße und helle Boiles brachten uns am wenigsten Fische. Neutrale Fischboilies liefen besser, aber der effektivste Köder waren Partikel. Vorallem auf Tigernüsse sind die Karpfen richtig abgefahren. Leider konnten wir keinen der größeren Karpfen auf die Matte legen. Wir sind uns aber sicher, dass diese vorhanden sind. Ganz nach dem Motto „Nach dem ersten Mal ist man schlauer“ wissen wir bereits, wie unsere Taktik beim nächsten Besuch an diesem Gewässer aussehen wird. Sicherlich wird dann auch der eine oder andere Big-Fish dabei sein.
Bis zum nächsten mal. Ciao Mincio, ciao Lago Superiore!
Wo genau auf der Karte befindet sich die „Schikane“
Die Schikane findest du direkt beim Schriftzug „Fiume Mincio“. Im April 15 wurde hier allerdings noch gebaut. Du kannst die Abzweigung eigentlich kaum verfehlen wenn du daran vorbeifährst.