Der Urlaub über den Brückentag Ende Oktober war genehmigt und das Auto gepackt. Jetzt hieß es: Angeln von Freitag bis Montag an einem Baggersee ganz in der Nähe. Nachdem der Geburtstags-karpfen letztes Jahr am legendären Lac de St. Cassien leider ausfiel, wollte ich dieses Jahr unbedingt einen Fisch auf die Matte legen.
Am See angekommen, sah ich schon die ersten Forellen springen und hatte innerhalb kürzester Zeit zwei Fische auf der Habenseite. Das Jagdfieber hatte mich gepackt und ich wollte so schnell wie möglich die Karpfenruten ins Spiel bringen. Die Taktik war relativ simple: auf einer großen Fläche verteilte ich ein paar Kilo „Squid Garlic Robin Red“ Boilies und fischte mit auffälligen Hakenködern. Die ersten Bisse ließen nicht lange auf sich warten, doch die Fische gingen leider verloren. Mittlerweile war auch meine Freundin am See eingetroffen. Nach einer ruhigen Nacht wurden wir direkt nach dem Aufstehen mit dem ersten stattlichen Herbstbullen in den Keschermaschen belohnt.
Doch dann schwiegen die Bissanzeiger und das andauernde Hochdruckgebiet ließ auch auf keine Besserung hoffen. So entschieden wir uns dazu die Taktik zu ändern. Wir fütterten kleine Spots mit einer Mischung aus Partikeln und Boilies und fischten darauf mit sehr kleinen Boilies oder Tigernüssen.
Die Taktik schien aufzugehen und wir konnte zwei weitere kleinere Karpfen auf eine Tigernuss mit roten Pop Up fangen.
Nach dem Sonnenuntergang fielen die Temperaturen rapide und wir feierten bei Lagerfeuer und Glühwein in meinen Geburtstag hinein. Dieses Jahr war das Glück auf meiner Seite. Nachdem wir einen weiteren Karpfen im Drill verloren hatten, konnten wir wenige Stunden später den heiß ersehnten Geburtstagsfisch fotografieren.
In der Nacht gab es dann ein weiteres Highlight: gemütlich am Lagerfeuer „störte“ ein Fullrun die Idylle. Bis wir die Rute erreicht hatten, sammelte der Fisch die Schnur der zweiten Rute ein und verfing sich zudem noch in einem Hindernis am Ufer. Wie das in der Kürze der Zeit möglich war, bleibt mir noch immer ein Rätsel. Nach langem Hin und Her im kalten Wasser war der Fisch letztendlich im Kescher und beide Schnüre abgeschnitten. Den Stress war es allemal Wert. Wir konnten den letzten Fisch der Session fotografieren: einen Spiegler mit dickem Herbstbauch.
Der Baggersee ist von jetzt an für die Saison gesperrt und somit beenden wir den Kurzbericht mit einigen schönen Herbstimpressionen.
Die letzte Session am See hat sich auf jeden Fall gelohnt.